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Ungesunde Wohnkostenbelastung: Traum vom Eigenheim für die Mittelschicht ausgeträumt

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Eine Immowelt Analyse von 80 Großstädten zur Wohnkostenbelastung zeigt, dass Singles mit einem mittleren Einkommen von 3.500 Euro brutto beim Kauf einer 60-Quadratmeter-Wohnung in 56 von 80 Großstädten mehr als 30 Prozent ihres Gehalts für die Rückzahlung des Darlehens benötigen. Selbst Besserverdiener (Bruttoeinkommen: 5.000 Euro) können sich in 35 Großstädten nur schwer eine eigene Wohnung leisten. Besonders in teuren Städten wie München, Hamburg und Frankfurt ist der Immobilienkauf kaum mehr zu stemmen. Mit dem Mindestlohn ist Wohneigentum in nahezu allen Städten unbezahlbar.

Laut der Analyse ist der Immobilienkauf besonders in den beliebten Metropolen, in denen die Kaufpreise während der Nullzinsphase explodiert sind, nun für eine breite Bevölkerungsschicht nicht mehr realisierbar. In München kostet eine 60-Quadratmeter-Wohnung derzeit 554.460 Euro, was bei den aktuellen Konditionen (zwei Prozent Tilgung, 3,5 Prozent Zinsen für zehnjährige Baudarlehen) bei einer 90-Prozent-Finanzierung eine Annuität von 2.287 Euro monatlich zur Folge hat. Zudem wird ein Eigenkapital von über 100.000 Euro benötigt.

Selbst für viele Besserverdiener, die in München den größten Teil der Arbeitnehmer ausmachen, ist der Immobilienkauf nicht mehr leistbar. Bei einem Bruttoeinkommen von 5.000 Euro, was netto 2.994 Euro entspricht, gehen 76 Prozent für die Rückzahlung drauf. Bei Normalverdienern übersteigt die Annuität sogar das Einkommen. Auch in Hamburg sieht es nicht viel besser aus. Bei einem Kaufpreis von 398.940 Euro und einer Annuität von 1.646 Euro haben Singles mit mittlerem Einkommen eine Belastung von 73 Prozent. Auch mit einem hohen Einkommen liegt die Wohnkostenbelastung mit 55 Prozent im ungesunden Bereich. In Frankfurt sieht es ähnlich aus: Normalverdiener müssen 72 Prozent vom Nettoverdienst ausgeben, Besserverdiener 54 Prozent. In Berlin sind die Kaufpreise mit 311.820 Euro günstiger, dafür sind die Gehälter aber auch geringer. Mehr als die Hälfte der Berliner verdient weniger als 4.000 Euro brutto. Alleinlebende mit mittlerem Einkommen haben durch den Immobilienkauf eine Belastung von 57 Prozent.

Auch in kleineren Städten ist die Belastung hoch. In Freiburg (63 Prozent), Heidelberg (62 Prozent), Regensburg (59 Prozent) und Potsdam (59 Prozent) fressen Tilgung plus Zinsen fast zwei Drittel des Nettoeinkommens von Normalverdienern.

Am besten stehen die Chancen für die eigenen vier Wände im Osten und Teilen Nordrhein-Westfalens. In Chemnitz beträgt die Wohnkostenbelastung bei Normalverdienern 18 Prozent und in Gelsenkirchen 19 Prozent. Grund sind die niedrigen Kaufpreise, wodurch sich die Mehrkosten infolge der gestiegenen Zinsen noch im Rahmen halten. Gleiches gilt auch für Duisburg (22 Prozent) und Magdeburg (23 Prozent). Wer für den Mindestlohn arbeitet, hat allerdings auch in diesen Städten keinen finanziellen Spielraum. Obwohl der Mindestlohn ab Oktober auf zwölf Euro erhöht wird, liegt die finanzielle Belastung in 76 von 80 Städten oberhalb der kritischen 30-Prozent-Marke. Wenn die Nebenkosten hinzugerechnet werden, dürfte der Anteil in allen Städten darüber liegen. Hinzu komme, dass viele Banken bei der Kreditvergabe inzwischen strikter sind und mehr Sicherheiten verlangen. (DFPA/JF1)

Die Immowelt AG ist ein IT-Spezialist für die Immobilienwirtschaft im deutschsprachigen Raum. Kerngeschäft sind die Immowelt-Portale. Zweites Hauptgeschäftsfeld sind CRM-Software-Lösungen für die Immobilienwirtschaft, die das gesamte Spektrum der Immobilienvermarktung abdecken. Die Immowelt Group ist eine Tochter des Medienkonzerns Axel Springer SE.

www.immowelt.de

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